In Deutschland spielen rund drei Millionen Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren regelmäßig am Computer. Das geht aus einer aktuellen Studie im Auftrag der DAK Gesundheit hervor. Fast eine halbe Million der Spieler und Spielerinnen gelten demnach als sogenannte „Risiko-Gamer“, die ein riskantes oder sogar pathologisches Spielverhalten im Sinne einer Gaming-Sucht zeigen. Jeder vierte Risiko-Gamer spiele am Wochenende mindestens fünf Stunden am Tag. Einzelne Spieler geben in sechs Monaten bis zu 1.000 Euro aus. Die Betroffenen fehlen häufiger in der Schule, haben mehr emotionale Probleme und geben deutlich mehr Geld aus. Dies zeigt eine aktuelle DAK-Studie.
Dr. Illy setzt sich schon seit Jahren für eine stärkere Berücksichtigung der Bindungskriterien ein, wie sie insbesondere Free2Play-Spiele aufweisen. Trotz der Novellierung des Jugendschutzgesetzes erschien vergangenen Herbst ein unverändertes FIFA-Spiel mit einem „Ultimate-Team-Modus“ voller Glücksspielelemente und weiterhin mit USK-Siegel ab 0 Jahren freigegeben.
Das Problem: Hier wird nicht um Geld gespielt, der Gesetzgeber und die Industrie tun sich schwer in der Anwendung des neuen Paragraphen. Wer aber einmal erlebt hat, welchen emotionalen Wert ein gezogener „Messie“ oder „Ronaldo“ in diesem Modus für Betroffene hat, kann vielleicht ansatzweise nachvollziehen, warum manche Jugendliche hunderte, oder gar tausende Euro in diesem „Free2Play“-Ableger lassen.
Weitere Studien zeigen, dass der Grad an Geldausgaben mit dem Grad der Abhängigkeit korreliert. Hoffentlich findet die Studie der DAK mehr Gehör – es wird höchste Zeit!