„Murmeljagd ist einer der besten Romane, die nach 1945 in deutscher Sprache geschrieben wurden.“
Neue Zürcher Zeitung
gelesen von Wolfram Berger
Albert Trebla, Wiener Journalist und im Ersten Weltkrieg Jagdflieger, flieht im Frühjahr 1938 mit seiner Frau aus dem von deutschen Truppen besetzten Österreich auf Umwegen ins Engadin. Aber für den Verfolgten gibt es in der vermeintlich freien Schweizer Bergwelt keine Zuflucht. Trebla fühlt sich durch eine Serie rätselhafter Todesfälle bedroht und immer mehr in die Enge getrieben. Wie ein Murmeltier versucht er, in Deckung zu gehen, aber wo er auch hinkommt, wird er in äußerst merkwürdige Geschichten verstrickt.
Mit Murmeljagd wird einer der großen Romane der deutschen Literatur wieder zugänglich: eine Tour de Force über Vertreibung und Exil, über das Leben im Ausnahmezustand, über Wahn und Bedrohung, absurde Irrtümer und eine Menschenjagd. Ulrich Bechers Lust an Sprachexperimenten, seine Vorliebe für ausgefallene Charaktere und sein politisches Engagement kulminieren in einem psychologischen Entwicklungsroman, der gleichzeitig Politthriller ist – immer vor dem Hintergrund der Auseinandersetzung mit dem Faschismus.
„Meine Idee war, den Antikriminalroman zu schreiben, der in einer kriminellen Epoche spielt.“ Ulrich Becher
Spieldauer: 30:21 h | ISBN 978-3-86847-624-8 | Preis (UVP): 20,00 € | ET: 1. September 2021
erhältlich bei Audible sowie im Streaming bei BookBeat, Spotify, Apple & Co.
Copyright Roman © by Ulrich Becher Erben
„So gutgelaunt wurde selten eine Weltverzweiflung beschrieben. Ulrich Becher wirbelt die Sprache um und um, als hätte er sie erfunden.“
Volker Weidermann, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung
„Murmeljagd ist einer der besten Romane, die nach 1945 in deutscher Sprache geschrieben wurden.“
Bernhard Fetz, Neue Zürcher Zeitung
„Nur wer, wie Ulrich Becher, der Katastrophe auch ihre Grotesken abzulauschen versteht, vermag seinen Leser wahrlich zu erschüttern.“
Eva Menasse, Die Welt
„Geradezu virtuos wechselt er die Tonlagen – von gnadenloser satirischer Schärfe zu komödiantische-grotesken Dialogsequenzen.“
Augsburger Allgemeine
Ulrich Becher, geboren 1910 in Berlin, studierte Jura und war der einzige Meisterschüler von George Grosz. 1932 erschien sein Debüt Männer machen Fehler, das 1933 von den Nationalsozialisten als sogenannte entartete Literatur verbrannt wurde. Becher verließ Deutschland, lebte in verschiedenen europäischen Städten und floh 1941 nach Brasilien. Er übersiedelte 1944 nach New York und kehrte 1948 nach Europa zurück, zunächst nach Wien, 1954 nach Basel, wo er 1990 starb.
Wolfram Berger wurde 1945 in Graz geboren und machte seine Ausbildung zum Schauspieler an der Grazer Hochschule für Musik und darstellende Kunst. Danach nahm er ein Engagement am Schauspielhaus Graz an. 1970 wechselte er zum Theater Basel, wo er unter Werner Düggelin arbeitete, und 1975 nach Zürich zum Theater am Neumarkt. 1978 ging er nach Deutschland ans Staatstheater Stuttgart und folgte dann Intendant Claus Peymann nach Bochum. Seit den 1980er-Jahren arbeitet er freischaffend, veranstaltete Performances in Basel und unterrichtete an der Schauspielakademie Zürich. Außerdem arbeitete er als Theaterregisseur und führte Kleinkunstprogramme vor.
Neben seiner Arbeit am Theater trat Berger wiederholt in Kino- und Fernsehproduktionen auf, zudem ist er Sprecher in Hörspielen und Hörbüchern.