John Clares Werk erstmals in deutscher Sprache
John Clare (1793–1864), ein bedeutender Dichter der englischen Romantik, geriet in seinen späten Jahren in eine tiefe Lebenskrise, bis er schließlich 1837 in eine private Nervenheilanstalt in High Beach, Essex, eingewiesen wurde.
Vier Jahre später versuchte er, der Anstalt zu entkommen. Die „Reise aus Essex“ ist die Geschichte dieser Flucht. Clare wanderte in einem brutalen Viertagemarsch über fast 100 Meilen zurück in sein Heimatdorf. Seine Erinnerungen an die Reise sind poetisch, mitreißend und bewegend.
Das Hörspiel vereint dramatische Szenen und Gedichte mit Volksmusik, die Clare selbst sammelte und spielte. Seine Werke erscheinen hier erstmals in deutscher Sprache.
„John Clare ist ohne Frage der größte Dichter der Arbeiterklasse, den England je hervorbrachte. Keiner schrieb kraftvoller über die Natur, die Kindheit auf dem Lande, die Entfremdung und das instabile Selbst.“
Jonathan Bate, John-Clare-Biograf
Musik von Carolina Eyck (Theremin) und Angela Hodgson (Geige)
Spieldauer: 70 Minuten | 1 Audio-CD | ISBN (CD): 978-3-86847-185-4 | UVP: 14,90 EUR
erschienen im Oktober 2015 | Auch als Download und im Streaming | ISBN 978-3-86847-400-8
„Grandios ***** (5,0)“
Volle Punktzahl bei Inhalt, Umsetzung und Ausstattung
BÜCHERmagazin, 2/2016
„Torben Kessler trägt dieses atmosphärische Hörspiel, er spricht die Gedichte sehr präzise, spürt ihnen nach, bringt die Bilder vors innere Auge. Sein John Clare auf Wanderschaft schwankt zwischen Zuversicht und Zweifel. ... Reise aus Essex ist ein poetisches Hörstück und dank des ausführlichen Booklets eine gute Einführung in das Werk dieses Dichters, der auch in England erst im 20. Jahrhundert wieder entdeckt wurde. John Clare war nicht nur Dichter, sondern auch Sammler von Volksliedern und Liedtexten. David Fischbach, der Regisseur des Hörspiels, hat diese Weisen mit Geige und Theremin einspielen lassen. Der passende Sound für einen Wanderer, der sich irgendwann verirrt hat auf dem Weg zu sich selbst.“
Deutschlandradio Kultur, Lesart, 8. August 2016
„Sein später geschriebener Bericht ist lyrisch und hart zugleich, schildert Armut, Kälte, Naturschönheit. Klug damit kombiniert Violin- und Theremin-Musik, dazu ein informatives Booklet über Clare („Ich suche einen Ort, wo noch keiner lief.“). Eine rundum schöne Entdeckung.“
Der Standard, 16. Januar 2016
„David Fischbach hat Clares empfindsame, zarte Gedichte mit Prosaaufzeichnungen kombiniert, sich dazu Begegnungen auf den Straßen, im Wald oder Pub ausgedacht. Das ist einfach in den Mitteln, stark in der Wirkung. Vor allem, weil Torben Kessler den Dichter großartig spielt, spricht und singt – seine Selbstbetrachtungen und Naturbilder ganz bei sich, traumwandlerisch sicher ... dieses John-Clare-Hörspiel ist äußerst gelungen, und Torben Kessler eine Entdeckung. Zudem man kann in einem sorgfältig gestalteten Booklet blättern, mit einem Essay, historischen Fotografien und Landschaftsbildern, und sich dabei von Clare und Kessler den Winter vertreiben lassen.“
WDR 3, Mosaik - das Kulturmagazin, 7. Januar 2016
„Dieser Autor der englischen Romantik würde wohl nicht schlecht staunen, was Regisseur David Fischbach aus seinen Texten und Gedichten gemacht hat: Eine ruhige, für sich einnehmende Klangkollage aus Text, wenigen wohl gesetzten Geräuschen und Musik. Atmosphärisch sehr schön sind die Geige von Angela Hodgson und – sehr ungewöhnlich – das Theremin von Carolina Eyck. Sie vermitteln die Harmonie einer Wanderung in der Natur, nehmen Motive der Gedichte klanglich auf. Freilich ist dies kein unbeschwerter Ausflug, doch auch verstörende Momente finden hier ihren passenden Platz. Am besten, man hört diese CD gleich zweimal. Einmal, bevor man das ausführliche Booklet gelesen hat, um sich ganz unvoreingenommen auf diese stille Geschichte einlassen zu können, und dann noch einmal, nachdem man es gelesen hat.“
SWR2 am Samstagnachmittag, 5. Dezember 2015
„Eine ideenreiche, sensible Komposition und ein beachtlicher Fund von David Fischbach, dem eine sogartige Entdeckungsreise durch die Kopflandschaften eines zu Unrecht vergessenen 'Tagelöhner-Poeten' gelungen ist.“
BR Bayern 2, Diwan Büchermagazin, Hörbuch der Woche, 14. November 2015
„Mit Reise aus Essex ist nun ein Hörbuch erschienen, das (auch im Zusammenspiel mit dem umfangreichen Booklet) erstmals den deutschen Leser (und Hörer) mit dem Werk von John Clare bekannt macht. Es ist eine schmale Auswahl von Gedichten und dramatischen Szenen, die von einigen Volksmusikstücken, die Clare selbst gesammelt hatte, begleitet werden. Insgesamt eine gute Stunde kraftvolle Lyrik.“
Das Blättchen, 9. November 2015
„Ich find das gut; das ist experimentell und romantisch und altmodisch aber auch modern.“
RBB radioeins, 14. Oktober 2015