Der blinde Flüchtlingsjunge Hondez trifft das Mädchen Aristid; beide verbindet bald eine tiefe Liebe. Aristids Vater findet den Arzt Dr. Pretorius, der Hondez das Augenlicht wiedergeben kann. Pretorius fordert dafür allerdings das Weinen Aristids – und sie gibt es ihm frohen Herzens. Wer aber nicht weint, dem erkaltet das Herz …
Die Aussage der Geschichte ist zeitlos: Es geht vor allem darum, zu akzeptieren, dass unser Leben unvollkommen ist. Als Kritik am DDR-Sozialismus geschrieben, ist das Märchen heute in einer von Selfies, Social Media und Selbstoptimierung geprägten Gesellschaft genauso relevant.
Neben dem von Alexander Pensel gelesenen Text steht die Musik von Marion von Tilzer; sie nimmt die Emotionen des Märchens auf und bringt sie dem Hörer auf einer zusätzlichen Ebene nahe.
2 Audio-CDs | Spieldauer: 1 Stunde 51 Minuten | ISBN 978-3-86847-424-4 | UVP: 14,90 €
Hinweis: Auf CD2 findet sich ab Track 5 noch einmal die komplette Musik von Marion von Tilzer.
Als Download und im Streaming | ISBN 978-3-86847-490-9 | Erschienen am 14. März 2018
„... So ist die Musik eine absolute Bereicherung, denn sie passt perfekt zum gerade gehörten Text. Dass alle Stücke im
Anschluss an die Geschichte noch einmal komplett zu hören sind, ist eine sehr schöne Idee. Schauspieler Alexander Pensel hat zwar keine klassische Märchenerzähler-Stimme, aber das ist in diesem Fall gerade gut: So kommen einem
die jungen Protagonisten noch näher ... Überhaupt ist dies ein sehr liebevoll produziertes Hörbuch. Zu empfehlen für alle Liebhaber rätselhafter Geschichten, bei denen man leicht in Zweifel kommen kann, ob sie nicht vielleicht doch wahr sind.“
SWR2, 8. September 2018, Beitrag von Leonie Berger
„Der in Tirol geborenen und in den Niederlanden wirkenden Komponistin und Pianistin Marion von Tilzer gelang eine beeindruckend einfühlsame musikalische Bereicherung der Geschichte von Aristid, die, um dem Geliebten Hondez das Augenlicht wiederzugeben, ihr Weinen verschenkt und damit die Fähigkeit verliert, Gefühle empfinden zu können. Während Erzähler Alexander Pensel den Text vom himmelhochjauchzenden Glücksgefühl bis zur abgrundtiefen Verzweiflung stimmlich meisterlich auslotete, vertieften Marion von Tilzer (Flügel), Eilidh Martin (Cello) und Vera van der Bie (Violine und Singende Säge) auf kongeniale Weise im Zusammenspiel das Gehörte.“
Sachsensonntag, 6. Mai 2018, über eine Aufführung am 29. April 2018
Werner Heiduczek wurde 1926 als Sohn eines Bergarbeiters im oberschlesischen Hindenburg geboren. Nach Kriegsgefangenschaft im Zweiten Weltkrieg wurde Heiduczek 1946 Lehrer. Seit 1965 arbeitete er als freier Schriftsteller in Halle an der Saale und lebt heute in Leipzig. Heiduczek schrieb Erzählungen, Stücke und Hörspiele für Kinder und Jugendliche. Sein 1977 erschienener Roman Tod am Meer, die autobiografisch gefärbte, skeptische Lebensbilanz eines DDR-Künstlers, wurde 1978 verboten. Zum Ende der DDR verlegte sich Heiduczek vermehrt auf Stoffe aus Märchen und Sagen.
Marion von Tilzer wurde 1968 im österreichischen Hall in Tirol geboren und lebt seit 1989 in Amsterdam, wo sie am Konservatorium studierte. 2012 gewann sie den ersten Preis des Donemus Kompositionswettbewerb. Sie komponiert Musik für Film, Theater und den Konzertsaal (Aufführungen u. a. im Orgelpark, Concertgebouw Amsterdam, und mit dem WDR Rundfunkorchester). Als Pianistin hat von Tilzer Konzerte in ganz Europa, Indien und Nordamerika gegeben. Ihre Musik ist zudem auf verschiedenen CDs veröffentlicht.
Alexander Pensel wurde 1986 in Berlin geboren und ist dort aufgewachsen. Er studierte Schauspiel an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig. Ab 2009 spielte er an einigen Inszenierungen am Neuen Theater, Halle und ist dort seit der Spielzeit 2011/12 festes Ensemblemitglied. Daneben steht Pensel für Film- und Fernsehproduktionen vor der Kamera und nimmt als Sprecher Hörbücher und Hörspiele auf.