Für Katrin und Hans wird der Alptraum aller Eltern wahr: Nach der Geburt verlieren sie noch im Krankenhaus unweit von Leipzig ihr erstes Kind – und kurz darauf auch sich als Paar. Denn Katrin quälen Zweifel an der Darstellung der Ärzte, Zweifel, von denen Hans nichts wissen will.
Als Katrin Jahre später stirbt, wird klar, dass sie mit ihren Befürchtungen womöglich Recht hatte. Bei seinen Recherchen, die ihn tief in die Geschichte der DDR führen, stößt Hans auf Ungereimtheiten und eine Mauer des Schweigens. Klären kann er all seine Fragen in Zusammenhang mit dem Tod des Säuglings nicht, doch der Gedanke daran, in einem entscheidenden Moment seines Lebens versagt, etwas versäumt, einen Fehler begangen zu haben, lässt ihn künftig nicht mehr los.
Da klingelt eines Tages das Telefon und sein Sohn ist am Apparat. Aufgewachsen in einer Adoptivfamilie, unterscheidet sich seine Vorstellung von der Vergangenheit grundlegend von dem, was Hans ihm erzählt. Wird sich die Kluft, die das Leben in einem Unrechtsstaat und vierzig fehlende gemeinsame Jahre gerissen haben, wieder schließen lassen?
Matthias Jügler zeichnet das bewegende Porträt eines traumatischen Verlustes, erzählt von folgenschweren Zweifeln, von der Kraft des Neubeginns und dem heilsamen Erleben der Natur. Ein feinsinniger Familienroman über ein dunkles Kapitel ostdeutscher Geschichte.
veröffentlicht am 13. März 2024
Spieldauer: 3 Stunden 12 Minuten | ISBN 978-3-86847-662-0 | Preis (UVP): 20 €
Buchvorlage © by 2024 Penguin Hardcover Verlag München,
ein Unternehmen der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, München
Eine Produktion des MDR, lizenziert durch die MDR Media GmbH
»Wenn Jörg Schüttauf liest, meint man, Hans fühlen zu können, so viel Bedacht und Empathie liegt in seiner Stimmhaltung. Sie korrespondiert mit dem Feinsinn und der Klugheit, mit der der Autor dieses Thema präsentiert. Da fließen Gegenwarts- und Vergangenheitsebene gekonnt ineinander. Da wird die Beschreibung eines Angelrituals zur Allegorie auf Hans' Geschichte. Das ist einfach grandios konzipiert. Einen Roman spannend und gleichzeitig in einem solch ruhigen Ton zu schreiben, gelingt nicht vielen.«
Prädikat „GRANDIOS“ im BÜCHERmagazin 08/09.24
»In der Lesung von Jörg Schüttauf bekommt die Geschichte noch mehr Tiefe, da in seiner Stimme sowohl schmerzhafte Erinnerung mitschwingt als auch der Mut, sich seine eigenen Fehler einzugestehen.«
Leonie Berger, SWR Kultur, 13. April 2024
»Jügler schreibt einen wie in Marmor gemeißelten Stil, er geht, weil das Thema so hoch emotional ist, ganz behutsam vor ...«
Denis Scheck, WDR 3, 19. März 2024
»Jügler hat sich mit einem dunklen Kapitel der DDR beschäftigt – spannend und bewegend zugleich. Für mich die Nummer eins auf der Bücherliste des Frühjahrs.«
Claudia Ingenhoven, NDR Kultur am 15. März 2024
»Feinfühlig und zugleich kraftvoll erzählt Matthias Jügler in diesem spannenden Roman davon, dass die Vergangenheit nie vorbei ist.«
Julia Schoch
Matthias Jügler wurde 1984 in Halle/Saale geboren, studierte Skandinavistik und Kunstgeschichte in Greifswald sowie Oslo und Literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Für seinen Debütroman Raubfischen (2015) erhielt er eine Reihe von Auszeichnungen. Er lebt mit seiner Familie in Leipzig, wo er auch als freier Lektor arbeitet.
Weitere Hörbücher von Matthias Jügler:
Jörg Schüttauf wurde 1961 in Chemnitz geboren, spielte bereits als Sechsjähriger im Pioniertheater und begann eine Lehre als Bühnentechniker, ehe er seinen Militärdienst antrat. Anschließend studierte er an der Schauspielschule Leipzig und erhielt ein Engagement am Hans-Otto-Theater in Potsdam. Nach dem Ende der DDR konzentrierte sich Jörg Schüttauf zunächst stärker auf die Theaterarbeit, war aber bald auch häufig im Fernsehen zu sehen.
Seinen Durchbruch erlebte er mit der Titelrolle in der TV-Produktion Lenz. Mit dem "Deutschen Fernsehpreis" wurde er für seinen Part in dem Mehrteiler Warten ist der Tod und für Ich habe Nein gesagt ausgezeichnet. Im Kino brillierte er in Berlin is in Germany, wofür ihn der Verband der deutschen Filmkritik als besten Hauptdarsteller auszeichnete. Von 2002 bis 2010 verkörperte er 18 Mal den Kommissar Fritz Dellwo im Frankfurter Tatort. Seitdem spielte er unter anderem in Der Staat gegen Fritz Bauer, Vorwärts immer!, im oscarnominierten Werk ohne Autor, in der Romanverfilmung Unterleuten sowie in der Kinokomödie Ein Fest fürs Leben. Diese und weitere Infos gibt es hier.