„Republik der Verrückten“ – Iranian Voices

Ein Hörspiel von Oliver Kontny, mit Musik von Marc Sinan, aus der Reihe Iranian Voices – in Kooperation mit dem Riksteatern Schweden

Republik der Verrückten ist ein Hörspiel von Oliver Kontny mit Musik von Marc Sinan aus der internationalen Reihe Iranian Voices. Acht Sprecherinnen und Sprecher erzählen Geschichten zur Lage im Iran nach Niederschlagung des Aufstandes. Dokumentarisches Material wird in das berühmte persische Liebesepos von Laila und Madjnun gewoben. Eine Sechzehnjährige, die ihren Vergewaltiger erschlägt. Ein schwer depressiver Student, der im Park einen Mann küsst. Ein Richter, der immer wieder Frauen zum Tode verurteilt. Eine Mutter, die sich für ihren schwulen Sohn einsetzt. Menschen, die nicht mehr mitmachen.

 

Vor der Folie der Erzählung vom wahnsinnigen Dichter Madjnun und seiner stummen Geliebten Laila erkämpfen sich die Sprecherinnen eine eigene Haltung gegenüber den Ereignissen im heutigen Iran. Sie bieten keinen vermeintlichen Insiderblick an, sondern stellen ihre Positionen von hier und heute zur Debatte.


Als Download und im Streaming

Jetzt direkt beim Verlag downloaden!

  • mp3 in bester Soundqualität
  • ohne Anmeldung, ohne Abo etc.
  • ohne Kopierschutz


Pressestimmen

„Ein virtuos strukturiertes Geflecht aus dokumentarischen, märchenhaften und musikalischen Fäden schickt den Hörer auf eine schmerzhafte Reise in die Abgründe des heutigen Iran. In dieser Produktion stimmt alles: die eindringlichen Sprecherleistungen, Marc Sinans aufwühlende Musik und die Regie von Oliver Kontny, der die textlichen Fragmente in ein vielstimmiges Gespräch miteinander bringt. Und obwohl oder gerade weil alles mit äußerster Präzision gebaut ist, trifft dieses Hörspiel mit unmittelbarer Wucht und lässt seine Hörer zwischen Erschütterung und Hoffnung zurück.“

Jury-Begründung für die Nominierung den Deutschen Hörbuchpreis 2014 in der Kategorie »Bestes Hörspiel«

 

Republik der Verrückten deckt mit einer Synthese aus Distanz und Nähe, Epos und Dokumentation eine Welt auf, die in Europa wie ein böses Märchen wirkt. Gerade deswegen ist es wichtig, diese iranischen Stimmen zu hören: Denn nicht jedes Märchen ist bloße Phantasie.“

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 31. August 2013

 

„Ich finde, das ist ungeheuer spannend inszeniert, sehr plastisch! Man kann es sich immer wieder anhören; deswegen können wir das nur empfehlen.“

hr2 Audio  das Hörbuchmagazin, Dorothee Meyer-Kahrweg, 3. August 2013

 

„Von Vergewaltigungen, Notwehr, Gefängnis, von Unterdrückung und Aufbegehren erzählt Oliver Kontny in seinem Hörspiel. Raffiniert spiegelt er furchtbare Geschichten ineinander, er hat dafür gesorgt, dass der Hörer nicht in Betroffenheit flüchten kann.“

Süddeutsche Zeitung, 28. Juni 2013

 

Dieses Hörbuch lässt aufhorchen, ein Text zwischen persischer Poesie und grüner Revolution, zwischen akustischer Kunst und Dokumentartheater ... Dieses Hörbuch webt einen Stimm- und Klangteppich, der mehr ist, als nur Ornamentik. Ein Hörbuch auch gegen die Einseitigkeit, mit der wir so oft auf den Iran blicken - eine unbedingte Empfehlung also.

MDR FIGARO, Hörbuchtipp vom 24. Juni 2013

 

„... ein plastisches Hörerlebnis, das unter die Haut geht: gebrochen und zugleich harmonisch, zwischen Hoffnung und Enttäuschung - ganz wie ein orientalisches Märchen.“

Deutschlandradio Kultur, Kritik im Radiofeuilleton vom 24. Mai 2013

 

„... eine beeindruckende Collage aus historischer Dichtung und Zeitzeugnissen, die uns die im Iran herrschenden Verhältnisse auch jenseits aktueller Tagesnachrichten nahe zu bringen vermag.“

Hörbuch der Woche bei B5 aktuell (Bayerischer Rundfunk) am 5. April 2013

 

„Diese Collage geht unheimlich ans Herz. Einschlafen kann man dabei gar nicht. Im Gegenteil, ich hab es mir zwei Mal angehört und bekomme nach wie vor Herzklopfen.“

 

Lydia Herms von "Die Literaturagenten" auf radioeins am 24. März 2013

 


Das Team

Künstlerische Leitung

 

Oliver Kontny, Text und Regie

 

Oliver Kontny wurde 1974 in Dortmund geboren. Nach seinem Studium der Philosphie und Geschichte in Bremen arbeitete er in London, Oxford und Istanbul. Seit 2005 ist er freiberuflich in der Filmbranche (u.a. für die Gewinner des Goldenen Bären 2004 und 2010, Fatih Akin und Semih Kaplanoglu ) tätig gewesen und hat Veranstaltungen zur türkischen, deutschen und persischen Literatur in verschiedenen deutschen Städten kuratiert, u.a. für das Festival „Happy Revolution. Views on Iran 30 years later“. Von 2006 bis 2009 studierte er an der FU Berlin Turkologie und Iranistik.
Zwischen 2009 und 2011 arbeitete er als Dramaturg, Kurator und Autor am Ballhaus Naunynstraße. Gemeinsam mit Hakan Savas Mican schrieb er 2010 eine Stückfassung von „Schnee“ frei nach Motiven des gleichnamigen Romans von Orhan Pamuk, die zum diesjährigen Festival der Jungen Europäischen Dramatik in Kopenhagen eingeladen wurde. Die Produktion „Bloodshed in Divercity“ am Ballhaus Naunynstraße basiert ebenfalls auf Texten von Oliver Kontny.
Für Marc Sinans Produktion „Oksus“, die im November 2011 beim YEAH-Festival des netzwerk junge ohren in Osnabrück sowie am Ballhaus Naunynstraße aufgeführt wurde, war er als Dramaturg tätig. Oliver Kontny lehrt am Institut für Theaterwissenschaft der FU Berlin und ist weiterhin als freier Autor tätig. Das Hörspiel „Republik der Verrückten“ ist sein Regiedebut.

 

Marc Sinan, Musik

 

Der Gitarrist Marc Sinan, geboren 1976 als Sohn einer türkisch-armenischen Mutter und eines deutschen Vaters, spielt seit seiner frühen Jugend auf internationalen Konzertbühnen. Er studierte u.a. bei Eliot Fisk und Joaquin Clerch in Salzburg und Boston. Neben Solokonzerten und Kammermusik-Projekten spielte Marc Sinan als Solist mit namhaften Orchestern wie dem Royal Philharmonic Orchestra und dem Georgischen Kammerorchester. Seit seiner Tournee „From Istanbul to Buenos Aires“ (2002) mit dem Perkussionisten Burhan Öcal arbeitet Marc Sinan auch intensiv mit Musikern anderer Genres zusammen. In Zusammenarbeit mit der Komponistin und Pianistin Julia Hülsmann und dem Autor Marc Schiffer entstand sein Projekt „Fasil“, das bei ECM Records erschienen ist. Im Auftrag des Tonlagen Festivals und der Dresdner Sinfoniker hat Marc Sinan Videoaufnahmen aus Anatolien zur musikalischen Installation „Hasretim“ für 22 Musiker und Videoprojektion verwoben, die im Oktober 2010 im Festspielhaus Hellerau uraufgeführt und mittlerweile mit dem UNESCO-Sonderpreis ausgezeichnet wurde. Seine Produktion „Oksus“ stellt eine zeitgenössisch-kammermusikalische Auseinandersetzung mit den Musiken Zentralasiens dar und wurde bisher beim YEAH-Festival des netzwerk junge ohren in Osnabrück sowie am Ballhaus Naunynstraße aufgeführt.


SprecherInnen

 

Nora Abdel-Maksoud

 

Nora Abdel-Maksoud wurde in München geboren. 2005 begann sie ihr Schauspiel-Studium an der Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf in Potsdam-Babelsberg. 2008 wurde sie beim Theatertreffen Deutschsprachiger Schauspielstudierender mit dem Solo-Preis ausgezeichnet. Seit 2009 arbeitet sie als freischaffende Schauspielerin für Film- und Theaterproduktionen. Sie spielte u.a. am Hans-Otto-Theater Potsdam, am Ballhaus Naunynstraße und in Kinofilmen wie Shahada, Barriere und Puppe, Icke und der der Dicke.

 

Adolfo Assor

 

Adolfo Assor (* 1945 in Valdivia, Chile) ist freiberuflicher Schauspieler, Theaterleiter, Regisseur und Bühnenbildner. Er betreibt seinen eigenen kleinen Bühnenbetrieb in Berlin-Kreuzberg, das Garn-Theater und arbeitet darüber hinaus in anderen Theatern und mittlerweile über 22 Filmen als Darsteller, außerdem Synchronsprecher und Dramaturg.

 

Elmira Bahrami

 

Elmira Bahrami wuchs in Wiesbaden auf und studierte von 2007-2011 an der Folkwang Universität der Künste in Essen Schauspiel. Für die Ensemble-Leistung in dem von Antú Romero Nunes inszenierten Stück „Sinn“ von Anja Hilling bekam sie mit ihrer Klasse beim Theatertreffen deutschsprachiger Schauspielstudierender den Ensemble- und Publikumspreis. Während Ihres Studiums spielte sie u.a. bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen und im Schauspiel Essen. Seit 2011 arbeitet sie als freischaffende Schauspielerin für Film- und Theaterproduktionen. Sie spielt u. a. bei Theaterproduktionen des Ballhaus Naunynstraße, bei den Freilichtspielen Schwäbisch Hall und im Kinofilm „Das Hochzeitsvideo“ von Sönke Wortmann.

 

Salome Dastmalchi

 

Salome Dastmalchi wurde als Tochter persischer Eltern in Berlin geboren und studierte von 2002 bis 2006 an der Hochschule der Künste in Bern Schauspiel. Im Anschluss tourte sie ein Jahr lang mit dem Tanztheaterstück „Return to Sender“ von Helena Waldmann um die Welt und trat u.a. auf Festivals in Indien, Afghanistan, Ägypten, Kenia, Sri Lanka etc. auf. Seit 2010 spielte sie in zahlreichen Theaterstücken, u.a. in Basel, am Heimathafen Neukölln, am Ballhaus Ost und am Ballhaus Naunynstraße. Mit ihrem Stück „Mein Herz ist voller Hass – und das liebe ich“ debütierte sie 2009 erfolgreich als Autorin und Regisseurin am HAU 3 und wurde mit der Inszenierung nach Köln und Frankfurt/Oder eingeladen. Seit März 2012 leitet Salome Dastmalchi einen Schauspiel-Workshop am Ballhaus Naunynstraße in Kooperation mit der „Akademie der Autodidakten“.

 

Alina Manoukian

 

Alina Manoukian ist als Tochter armenischer Eltern in Teheran geboren. Sie ist gerade vier Jahre alt, da beschließt die Familie nach Hamburg zu gehen. Später studierte sie Schauspiel an der Universität der Künste zu Berlin. Nach ihrem Studium war sie von 2002 bis 2006 Mitglied des Ensembles am Deutschen Theater in Göttingen. Neben ihrer Arbeit an verschiedenen Bühnen in der Bundesrepublik (u.a. am Theater für Niedersachsen in Hildesheim und am Maxim Gorki Theater Berlin) wirkte Alina Manoukian in verschiedenen Filmproduktionen für Fernsehen und Kino mit. Seit 2007 lebt sie als freiberufliche Schauspielerin, Sängerin und Sprecherin in Berlin. Zur Zeit arbeitet sie an der Veröffentlichung ihres Debüt Albums was am 1. Juni 2012 unter dem Label GDMP in den Handel kommt.

 

Jasmin Tabatabai

 

Jasmin Tabatabai wuchs als Tochter einer Deutschen und eines Ira­ners in Teheran auf. Mit zwölf Jahren verließ sie das von Unruhen er­schütterte Land und ging mit ihrer Familie nach Deutschland. Ihre Schauspielausbildung absolvierte sie an der Staatlichen Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Stuttgart. Schon während des Studiums wirkte sie auf Stuttgarter Bühnen in Stücken wie "Beute" oder "Samum" mit. Seit Beginn der 90er Jahre arbeitet Jasmin Tabatabai sowohl als Schauspielerin als auch als Mu­sikerin. Ihren Durchbruch in beiden Bereichen hatte sie im Jahr 1997 mit Katja von Garniers Musik-Road-Movie "Bandits", in dem sie ihre Leidenschaft für Musik mit der für Schauspiel erfolgreich verbinden konnte. Für den von ihr mitkomponierten Soundtrack zum Film, der mit mehr als 700 000 verkauften CDs der bisher erfolgreichste eines eu­ropäischen Spielfilms ist, erhielt sie im selben Jahr die Goldene Schallplatte. Im Herbst 2011 erschien ihre neustes Album „Eine Frau“. Jasmin Tabatabai war in den letzten Jahren überwiegend auf der Kinoleinwand zu sehen, zuletzt in einer Hauptrolle in der internationalen Produktion "Altiplano" (2010). Zur Zeit ist sie in der Kriminalserie "Die letzte Spur" zu sehen.

 

Bijan Zamani

 

Bijan Zamani machte 2001 seinen Abschluss an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin. Von 2001 bis 2005 war er am Staatstheater Mainz engagiert, wo er unter anderem den Ariel im „Sturm“, Chlestakow im „Revisor“ von Gogol und den Flieger Yang Sun in Brechts „Gutem Menschen von Sezuan“ spielte. Seit der Spielzeit 2005/06 ist er am Staatstheater Stuttgart engagiert. Dort arbeitete er unter anderem mit René Pollesch, Volker Lösch, Thomas Dannemann und Hasko Weber.

 

Maryam Zaree

 

Maryam Zaree wurde 1983 in Teheran geboren und wuchs in Frankfurt am Main auf. Auf Grund politischer Verfolgung flüchtete ihre Mutter nach Deutschland, als sie zwei Jahre alt war. 2004-08 besuchte sie die Schauspielschule an der Hochschule für Film und Fernsehen »Konrad Wolf« in Potsdam. Bereits während des Studiums wirkte sie in zahlreichen Kino- und Fernsehfilmen mit. Für ihre Darstellung der Rolle Maryam im Film „Shahada“, der 2010 seine Premiere im Wettbewerbsprogramm der Berlinale feierte, erhielt sie viel Anerkennung, u.a. den Preis für die Best Leading Performance bei dem Monterrey Film Festival in Mexiko sowie eine besondere Auszeichnung für die Beste Schauspielerin beim 37. Internationalen Filmfestival in Gent. Der Kinofilm „Abgebrannt“ mit ihr in der Hauptrolle gewann den New Berlin Film Award 2011. Maryam Zaree ist derzeit in dem Stück „the day before the last day“ an der Berliner Schaubühne und in „I beg your pardon“ am Ballhaus Naunystrasse zu sehen. Zudem dreht sie momentan unter der Regie von Matti Geschonneck den Film „Endspiel“.



Marc Sinan Company

Marc Sinan, Gitarre

Kayhan Kalhor, Stachelfidel Kamancheh

Jelena Kuljic, Gesang

Johannes Lauer, Posaune

Christian Lillinger, Schlagzeug

Bernd Özsevim, Schlagzeug


Aufnahme

Johannes Hofmann, Sounddesign

Jean-Boris Szymcak, Tonmeister Studio P4

Marlene Assmann, Schnitt

Verena Schimpf, Dramaturgische Beratung


Produktion & Öffentlichkeitsarbeit

Aliki Schäfer, Produktionsleitung Koordination & Akquise

Franziska Jahn, Produktionsleitung Finanzen

Markus Rindt, Produktion Musik

Nadja Hermann, Produktionsmitarbeit

Patrick Hanbaba, PR / Öffentlichkeitsarbeit

Wiebke Rosin, Gestaltung


Förderer

Riksteatern – Swedish National Touring Theatre

Swedish International Development Agency (SIDA)


Besonderer Dank geht an

Dona Assisi – Miriam Baute – Mansour Hosseini – Nils Förster – Rani Kasapi – Golnar Kat Rahmani – Mareike Röper – Lisa Scheibner